Ein Klavierabend mit Werken der deutschen Romantik

Die blaue Blume der Romantik

„Ich suche die blaue Blume / Ich suche und finde sie nie, / Mir träumt, dass in der Blume / Mein gutes Glück mir blüh.  …“ In diesen Versen von Joseph von Eichendorff deutet sich die Sehnsucht nach Glück eines in den Fokus gerückten Ich an, dessen Empfindung sich in Naturbildern spiegelt. Dies ist kennzeichnend für das romantische Werk. Sein Gedicht „Die blaue Blume“ und Auszüge aus „Heinrich von Ofterdingen“, dem Romanfragment von Friedrich von Hardenberg, sind ebenso Teil des Konzertabends wie Kompositionen von Franz Schubert, dessen posthumes Klavierstück in es-moll die Eröffnung bildet. Da das Lied mit über 600 Titeln eine Hauptgattung Schuberts ist, sei diesem in Form von Bearbeitungen für Klavier von Franz Liszt Rechnung getragen.

Eine bedeutende Rolle spielt in der Romantik das pianistische Virtuosentum, u.a. wegen der Neuerungen im Klavierbau. Daher werden auch Konzertetüden von Chopin und Listz gegeben. Den Abschluss bildet eines der Hauptwerke der deutschen Romantik für Klavier überhaupt: Robert Schumanns Fantasie op.17, die sowohl der Musik als auch der Entstehungsgeschichte nach exemplarisch für die Epoche gelten kann.

Ein Klavierabend mit Moderation

Der Pariser Salon

Die Konzertstunde widmet sich der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und dem Musikleben in Privathäusern entsprechend beflissener Pariser Gesellschaft. Es trafen sich hier Chopin, Liszt und andere Musiker und Virtuosen, aber auch Künstler und Literaten, wie etwa Heinrich Heine. So sind das Fantasie-Impromptu, einige Walzer und Etüden von Chopin ebenso zu hören wie Heines satirische Auslassungen zum Virtuosentum. Weitere Beispiele dafür sind eine Konzertetüde von Liszt und zeitgenössische Karikaturen, die ihn als Klavierlöwen zeigen.

Iris von Zahn, Klavier

Iris von Zahn ist im Hauptberuf Lehrerin an der Lise-Meitner-Gesamtschule in Köln und arbeitet ehrenamtlich für die Carl-Stamitz-Musikschule, an der sie früher Klavier unterrichtete.

Sie erlangte erste Erfolge als Pianistin mit dem ersten Bundespreis bei „Jugend musiziert“. Es folgten Studien zunächst an der Musikhochschule Köln, wo sie Examina für das Lehramt und Liedbegleitung ablegte. Nach dem Schulmusikstudium ging sie an die renommierte Royal Academy of Music in London, wo sie das Klavierdiplom „with distinction“ bestand,  „Licentiate of the Royal Academies“ (LRAM)  wurde und verschiedene Preise erspielte, u.a. den Lloyd Hartley Prize. 2016 konnte sie ihre Wettbewerbserfolge auf internationaler Ebene fortsetzen. Sie erreichte das Halbfinale bzw. Finale in den Klavierwettbewerben in Paris bzw. Windsor.

Einen Schwerpunkt ihrer Arbeit bilden moderierte Klavierabende, die sich einem Thema widmen, wie „Der Pariser Salon“,  „Farbklang – Klangfarbe“ oder „Die blaue Blume der Romantik“.
Iris v. Zahn tritt regelmäßig in der Reihe „Klänge der Stadt“ und in Kulturveranstaltungen der Augustinum Häuser auf. Jüngere Verpflichtungen sahen sie beim Kölner Aschermittwoch der Künste und in der internationalen Pianistenriege des Klavierfestivals Lindlar.

Zudem trat sie als Ensemblepianistin auf die Konzertbühnen. Kammermusikpartner schließen Camilla Hoitenga, Flöte, und Tim Jones, Geige, sowie sein Trio Anditi ein. Iris v. Zahn korrepetiert zudem in Meisterklassen. So war sie 2013 und 2014 als Begleiterin beim Sir James Galway Flute Festival  in Weggis, Schweiz. Kritiker priesen die emotionale Tiefe ihrer Romantikinterpretationen ebenso wie das empathische Mitgehen mit ihren Ensemblepartnern und -partnerinnen. Besonderes Echo fand ein Liederabend mit Christina Baader 2018.

Nach schönen Aufführungen diverser Klavierkonzerte von Mozart führte sie im gleichen Jahr eine Konzertreise nach Irland mit dem dritten Klavierkonzert von Beethoven und der Jungen Sinfonie Köln. Neben Konzerten in Cork gab es weitere Konzerte in Koblenz und im Kölner Gürzenich.